Warum Tierfotografie mehr ist als nur ein Hobby
Tierfotografie ist nicht nur ein schönes Hobby – sie ist ein echter Ausdruck von Emotion und Handwerk. Als Anna zum ersten Mal versuchte, ihren wuscheligen Labradoodle Max zu fotografieren, war sie frustriert: Immer war er verschwommen, weggelaufen – oder sah einfach nur gelangweilt aus. Heute hängen ihre Tierportraits in ihrem Wohnzimmer, und Freunde bitten sie um Fotos ihrer Haustiere. Was hat sich geändert? Anna hat verstanden: Tierfotografie ist mehr als „nur draufhalten“ – sie ist eine Kunstform voller Emotion, Geduld und Technik.
Die emotionale Verbindung zu Tieren
Tiere als Familienmitglieder
Immer mehr Menschen sehen ihre Haustiere nicht nur als Begleiter, sondern als vollwertige Familienmitglieder. Ein gutes Tierfoto zeigt diese emotionale Nähe – und genau das macht es so besonders: Du fängst nicht nur ein Tier ab, sondern eine Beziehung, ein Gefühl, einen Moment.
Erinnerungen festhalten

Tiere begleiten uns meist nur einen Teil unseres Lebens. Doch ihre Fotos bleiben. Viele Tierbesitzer:innen wünschen sich deshalb professionelle, emotionale Bilder, die die Persönlichkeit ihres Lieblings einfangen – sei es verspielt, stolz, sanft oder wild.
Vertrauen sichtbar machen
Ein gelungenes Tierfoto zeigt mehr als nur das Fell – es zeigt die Seele des Tieres. Wenn Du die Körpersprache Deines Motivs erkennst und das Vertrauen zwischen Euch sichtbar machst, entsteht echte Magie im Bild.
Was Tierfotografie so besonders macht – Regeln, die nur für Tierfotografie gelten
Tiere posieren nicht – sie handeln
Im Gegensatz zu Menschen folgen Tiere keinem Shootingplan. Sie lassen sich nicht bitten, lächeln nicht auf Kommando. Das verlangt von Dir als Fotograf:in eine besondere Art von Beobachtung, Spontaneität und Fingerspitzengefühl.
Reaktionsschnelligkeit ist entscheidend
Oft sind es nur Bruchteile von Sekunden, in denen ein Blick, eine Bewegung oder ein Ausdruck besonders fotogen ist. Tierfotografie verlangt ein geschultes Auge – und Technik, die mitzieht.
Jedes Tier ist anders
Ein verspielter Welpe braucht andere Tricks als eine scheue Katze oder ein störrischer Papagei. Je besser Du Dich auf die Eigenarten Deines tierischen Modells einstellst, desto authentischer wird das Ergebnis.
Die Belohnung: Bilder, die Herzen berühren
Emotionale Tiefe
Ein gelungenes Tierfoto ruft beim Betrachter sofort ein Gefühl hervor – Lächeln, Staunen, Rührung. Es ist ein Fenster in eine stille, aber intensive Welt.
Persönlicher Stolz
Wenn Dir das erste richtig gute Tierbild gelingt, wirst Du es spüren: Stolz, Freude – und der Wunsch, noch besser zu werden. Genau das macht Tierfotografie zu einem so motivierenden Hobby.
Potenzial für mehr
Viele starten mit Fotos des eigenen Haustiers – und entdecken ein Talent, das sogar zu einem Nebenjob oder neuen Beruf führen kann. Wer weiß: Vielleicht fotografierst Du bald die Lieblinge Deiner Freunde, Nachbarn oder Kund:innen.
Die richtige Ausrüstung: Kamera, Objektiv & Zubehör
Tom hatte jahrelang nur mit dem Smartphone geknipst – bis er bei einem Spaziergang ein Eichhörnchen beim Nüsseknacken sah und das perfekte Motiv verpasste, weil seine Kamera zu langsam auslöste. Heute weiß er: Gute Tierfotografie braucht das richtige Equipment – nicht zwingend teuer, aber definitiv passend.
Die beste Kamera für Tierfotografie

DSLR vs. spiegellose Kameras
Wer mit Tierfotografie beginnt, fragt sich oft, welche Kamera sich am besten eignet. Beide Systeme haben ihre Berechtigung – entscheidend ist Deine Vorliebe. DSLRs wie die Canon EOS 90D bieten robuste Technik mit langer Akkulaufzeit. Spiegellose Kameras wie die Sony Alpha 6400 glänzen durch kompakte Bauweise und schnellen Autofokus – besonders bei bewegten Tieren ein Pluspunkt.
Autofokus-Geschwindigkeit & Serienbildrate
Tiere warten nicht – deshalb ist ein schneller, präziser Autofokus essenziell. Achte auf Modelle mit Augen-AF oder Tiererkennung. Auch die Serienbildrate ist wichtig: 5–10 Bilder pro Sekunde helfen Dir, den perfekten Moment einzufangen.
Preis-Leistungs-Tipps für Einsteiger
Günstige, aber taugliche Modelle für Einsteiger:
- Canon EOS 250D
- Nikon Z50
- Sony Alpha 6100
Diese Kameramodelle bilden eine solide Grundlage für den Einstieg in die Tierfotografie, ohne das Budget zu sprengen.
Objektive: Dein wichtigstes Werkzeug
Brennweite – wie nah willst Du ran?
Für Tierfotografie eignen sich besonders Teleobjektive (70–200 mm, 100–400 mm) – sie erlauben Dir, Abstand zu halten, ohne Details zu verlieren. Für Innenräume mit Haustieren sind lichtstarke Festbrennweiten (z. B. 50 mm f/1.8) ideal.
Lichtstärke – warum Offenblende zählt
Ein lichtstarkes Objektiv (z. B. f/2.8 oder besser) erzeugt ein schönes Bokeh (unscharfer Hintergrund) und sorgt für bessere Ergebnisse bei wenig Licht. Das ist besonders bei Katzenaufnahmen in der Wohnung hilfreich.
Objektiv-Empfehlungen
- Canon 85mm f/1.8 – starkes Portrait-Objektiv
- Tamron 70-300mm – günstiges Telezoom
- Sigma 30mm f/1.4 – lichtstarkes Allroundtalent für Innenaufnahmen
Nützliches Zubehör für bessere Ergebnisse
Stativ & Monopod
Ein Stativ hilft bei ruhigen Aufnahmen (z. B. schlafende Tiere), ein Einbeinstativ („Monopod“) ist praktisch bei Actionaufnahmen im Freien. Beide sorgen für stabilere Bilder und weniger Verwacklungen.
Reflektoren & Lichtquellen
Gerade bei Innenaufnahmen lohnt sich ein Aufheller oder LED-Licht. Damit kannst Du gezielt Augen aufhellen, Schatten reduzieren und Details hervorheben – ohne Blitzgewitter.
Leckerlis, Spielzeug & Co.
Das wohl wichtigste „Zubehör“: Aufmerksamkeitshilfen! Ein Quietschtier, eine Lieblingsdecke oder das Lieblingsfutter helfen Dir, das Tier in Position zu bringen oder gezielte Reaktionen hervorzurufen.
Tiere verstehen – das Geheimnis guter Fotos
Lisa hatte alles: eine tolle Kamera, ein teures Objektiv und das perfekte Licht – und doch sahen ihre Bilder von Katze Luna irgendwie leer aus. Erst als sie begann, Lunas Körpersprache zu deuten und auf ihre Stimmung einzugehen, entstanden Fotos, die Seele hatten. Technik ist wichtig – aber echtes Verständnis für Tiere macht den Unterschied.
Körpersprache lesen – der Schlüssel zur Nähe
Augen, Ohren, Schwanz: kleine Zeichen, große Wirkung
Ein gespitztes Ohr, geweitete Pupillen oder ein wackelnder Schwanz sagen mehr als tausend Worte. Wer diese Signale deuten kann, erkennt, wann das Tier entspannt, neugierig oder gestresst ist – und kann entsprechend handeln.
Nähe vs. Distanz – Respekt vor der Komfortzone
Diese Balance zwischen Nähe und Distanz ist entscheidend in der Tierfotografie, um natürliche Bilder zu schaffen. Nicht jedes Tier mag Nähe. Gerade bei Katzen oder sensiblen Hunderassen ist es wichtig, Distanz zu wahren und Vertrauen aufzubauen. Mit einem Teleobjektiv kannst Du tolle Nahaufnahmen machen, ohne zu stören.
Mimik und Haltung – Emotionen erkennen
Tiere drücken Freude, Angst, Neugier oder Müdigkeit über Haltung und Mimik aus. Wenn Du lernst, diese Nuancen zu erkennen, kannst Du gezielt Momente mit echtem Ausdruck einfangen.
Beziehung aufbauen – auch als fremde:r Fotograf:in
Zeit lassen & Schnuppern lassen
Gerade bei fremden Tieren gilt: Nicht sofort drauflos fotografieren! Gib dem Tier Zeit, Dich kennenzulernen – lass es schnuppern, beobachte sein Verhalten. Ein ruhiger Einstieg schafft Vertrauen.
Spielen, Leckerli geben, Stimme nutzen
Verbindung entsteht durch Interaktion. Spiele kurz mit dem Tier, gib ein Leckerli oder sprich mit ruhiger Stimme. Das hilft, positive Assoziationen mit Dir und der Kamera zu schaffen.
Ruhe ausstrahlen
Tiere spüren Unruhe sofort. Wenn Du nervös oder hektisch bist, überträgt sich das auf Dein Motiv. Bleib ruhig, geduldig und freundlich – dann bleibt auch Dein Modell gelassen. Ruhe, Geduld und eine positive Ausstrahlung – das sind zentrale Erfolgsfaktoren in der Tierfotografie.
Tierfotografie zur richtigen Zeit: Wann Dein Tier am fotogensten ist
Aktivitätsphasen kennen
Tiere haben feste Tagesrhythmen. Katzen sind oft in der Dämmerung besonders aktiv, Hunde lieben die Morgenrunde. Nutze diese Zeitfenster für besonders lebendige Bilder.

Spontane Momente nutzen
Manche der besten Bilder entstehen zufällig: ein Gähnen, ein Blick, ein Sprung. Sei immer aufnahmebereit – denn solche Momente lassen sich kaum inszenieren.
Geduld ist Pflicht
Du kannst alles planen – aber Dein tierisches Modell hat immer das letzte Wort. Manchmal dauert es eine Stunde für ein gutes Bild – doch wenn es gelingt, ist es das wert.
Vorbereitung ist alles: Location, Licht & Geduld
Ben wollte seinen Golden Retriever im Park fotografieren – doch es war Mittag, die Sonne stand hoch, überall Menschen und Lärm. Die Fotos waren überbelichtet, Ben gestresst, der Hund abgelenkt. Ein Wochenende später, morgens im Wald, mit weichem Licht und Ruhe: perfekte Bilder. Die Vorbereitung hatte den Unterschied gemacht.
Die richtige Location wählen
Zuhause – vertraut und kontrollierbar
Zuhause bietet viele Vorteile für gelungene Tierfotografie: vertraute Umgebung, Kontrolle über das Licht, und weniger Stress für das Tier. Für Anfänger ist das eigene Zuhause oft ideal: Das Tier kennt die Umgebung, ist entspannter und leichter zu lenken. Achte auf aufgeräumte Hintergründe und gute Lichtverhältnisse – besonders nahe Fenstern.
Draußen – Freiheit, Bewegung, Natürlichkeit
Parks, Wälder oder Gärten bieten viel Platz und natürliche Reize. Ideal für Action-Aufnahmen oder Portraits mit lebendigem Hintergrund. Wichtig: Leine nicht vergessen und vorher Gefahren checken!
Studiosetting – nur mit Erfahrung
Ein professionelles Setup mit Hintergrundsystem und Blitzlicht verlangt Erfahrung vom Fotografen – und Ruhe vom Tier. Für Einsteiger ist das Studio meist weniger geeignet, aber eine tolle Option mit Übung.
Licht verstehen und gezielt nutzen
Natürliches Licht – die beste Option
Die goldene Stunde (kurz nach Sonnenaufgang oder vor Sonnenuntergang) liefert warmes, weiches Licht – ideal für Portraits. Vermeide grelles Mittagssonnenlicht, es erzeugt harte Schatten und Stress. Gutes Licht ist der wichtigste Partner in der Tierfotografie – besonders in der Natur entstehen bei Sonnenauf- oder -untergang die besten Bilder.
Übrigens: Die Magie der goldenen Stunde lässt sich nicht nur in der Tierfotografie einfangen – auch alltägliche Momente wie ein einfacher Morgenkaffee können im richtigen Licht zum leuchtenden Fotomotiv werden.
👉 Lies hier weiter: Wenn der Morgenkaffee glüht – Tageslicht-Magie in der Küche
Fensterlicht & Schatten – Indoor-Tipps
Drinnen solltest Du das Tier in Fensternähe platzieren. Achte auf gleichmäßige Ausleuchtung. Vermeide grelle Deckenlampen oder Mischlicht (z. B. Tageslicht + Glühbirne), das sorgt für Farbprobleme.
Aufhellen statt blitzen
Verwende lieber Reflektoren oder weiße Kartons, um Schatten aufzuhellen. Blitzlicht kann Tiere erschrecken und rote Augen verursachen – besonders bei Katzen.
Geduld & Planung – Deine besten Werkzeuge
Shootingdauer richtig einschätzen
Ein Shooting mit Tieren dauert meist länger als geplant. Plane Pausen ein, beobachte Dein Tier und überfordere es nicht. Lieber kurze, konzentrierte Sessions als Marathonaufnahmen.
Requisiten & Hilfsmittel vorbereiten
Packe vorab alles ein: Lieblingsspielzeug, Decke, Leckerlis, Wasser – und am besten auch Tücher für kleine Pannen. Eine Checkliste hilft, nichts zu vergessen.
Flexibel bleiben
Tiere halten sich selten an Pläne. Sei offen für spontane Szenen, wechsle notfalls den Ort oder das Motiv – und bleib entspannt, auch wenn’s mal chaotisch wird.
Tipps für Hundefotografie: So holst Du das Beste aus Deinem Vierbeiner
Als Melina ihre Hündin Lotte fotografieren wollte, war sie enttäuscht – auf jedem Bild sah Lotte aus, als hätte sie gerade einen Marathon hinter sich. Doch dann lernte Melina, wie man Hunde gezielt in Szene setzt – und plötzlich war da dieser Blick, dieser Ausdruck, dieses perfekte Portrait. Seitdem fotografiert sie nicht mehr einfach nur einen Hund – sie erzählt Lottes Geschichte.
Vorbereitung & Vertrauen
Hunde langsam an die Kamera gewöhnen
Viele Hunde reagieren anfangs skeptisch auf das „Klick“-Geräusch oder das Objektiv. Lass sie schnüffeln, schalte ggf. Töne an der Kamera aus – und verbinde das Fotografieren mit Lob und Leckerlis.
Vertrauenspersonen helfen lassen
Gerade bei der Tierfotografie mit aktiven Hunden hilft es, eine zweite Person dabei zu haben. Besonders bei unruhigen oder jungen Hunden ist es sinnvoll, eine vertraute Person dabeizuhaben, die beruhigt, dirigiert oder den Hund mit Spielzeug animiert – so bleibst Du hinter der Kamera fokussiert.
Der richtige Moment: entspannt & aufmerksam
Plane das Shooting nicht direkt nach dem Gassi oder während der Fütterungszeit – aber auch nicht in voller Auspower-Phase. Ideal ist ein Moment, in dem der Hund wach, aber ausgeglichen ist.
Bildideen & typische Posen
Der Blick nach oben – mit Signalwirkung
Ein Klassiker: Du hockst Dich tief, lockst den Hund mit einem Geräusch oder Leckerli und fängst den Blick in die Kamera ein. Ausdrucksstark, direkt, persönlich.
Bewegung & Action
Ein rennender Hund mit fliegenden Ohren und offener Schnauze – das ist Lebensfreude pur. Verwende kurze Belichtungszeiten (1/1000 Sekunde oder schneller), Serienbildfunktion und fokussiere auf die Augen. Die Verbindung von Action und Ausdruck ist das, was die Tierfotografie so faszinierend macht.

Detailaufnahmen
Nase, Pfoten, Fell – Details erzählen Geschichten. Nutze offene Blenden (f/2.8 oder größer) für schöne Unschärfe und weiche Lichtverhältnisse für eine sanfte Stimmung.
Hilfreiche Tricks für bessere Ergebnisse
Geräusche für Aufmerksamkeit
Quietschspielzeug, Zungenschnalzen, Apps mit Tiergeräuschen – ideal, um einen spontanen Blick zu erzeugen. Aber Vorsicht: Nicht überreizen!
Leckerlis als Belohnung & Steuerung
Ein gezieltes „Bleib“ mit Blickkontakt und Leckerli-Belohnung funktioniert oft besser als jede Kommandokette. Der Hund verbindet die Kamera mit etwas Positivem – und bleibt motiviert.
Kamera auf Augenhöhe
Der wichtigste Trick für ausdrucksstarke Bilder: Geh auf Augenhöhe! Das schafft Nähe, wirkt natürlicher und gibt dem Hund Charakter im Bild. Diese Perspektive gehört zu den Grundlagen guter Tierfotografie – Nähe schafft Wirkung.
Katzenfotografie meistern: Von Majestät bis Schmusetiger
Als Jonas versuchte, seine Katze Nala zu fotografieren, bekam er entweder nur einen unscharfen Schwanz oder leuchtende Augen im Halbdunkel. Erst als er aufhörte, sie zu „dirigieren“, und anfing, ihr einfach zu folgen, entstanden beeindruckende Bilder voller Ausdruck und Eleganz. Seitdem weiß er: Katzen lassen sich nicht fotografieren – man muss sie beobachten.
Katzen sind anders – und das ist gut so
Kein Posing – nur echte Momente
Katzen haben ihren eigenen Kopf. Sie sitzen, wo sie wollen, schauen, wohin sie wollen – und genau das macht sie so fotogen. Die schönsten Aufnahmen entstehen, wenn Du die Katze einfach machen lässt.
Respekt vor dem Rückzug
Katzen brauchen ihre Rückzugsorte. Wenn sie sich gestört fühlen, blockieren sie – oder sind für Stunden verschwunden. Warte lieber auf den Moment, in dem sie zu Dir kommen. Geduld zahlt sich aus.
Aufmerksamkeit wecken, nicht fordern
Statt Kommandos funktionieren leise Geräusche, Bewegungen oder Spielzeuge am besten. Eine Feder, die im Licht tanzt, reicht oft für einen aufmerksamen, intensiven Blick in die Kamera.
Die besten Posen & Perspektiven
Die Königshaltung auf der Fensterbank
Katzen lieben erhöhte Plätze. Ein Platz auf der Fensterbank mit natürlichem Seitenlicht ergibt ein sanftes, majestätisches Portrait – besonders bei ruhigen Katzen.
Spielen in Bewegung
Bewegung ist eine der größten Herausforderungen in der Tierfotografie – besonders bei Katzen. Ein jagender Blick, eine springende Katze – hier brauchst Du kurze Belichtungszeiten (mind. 1/800 Sekunde) und eine hohe Serienbildrate. Ideal: Mit einer zweiten Person spielen lassen und selbst fotografieren.
Nähe & Intimität
Wenn Deine Katze Dir vertraut, kannst Du sehr nah ran – für intime Portraits mit Fokus auf Augen, Schnurrhaare oder Fellstruktur. Achte auf ruhige Atmung, keine plötzlichen Bewegungen – und möglichst Tageslicht.
Technik-Tipps für Samtpfoten
Kein Blitz!
Viele Fehler in der Katzenfotografie – und der Tierfotografie allgemein – entstehen durch falsche Lichtquellen. Blitz erschreckt Katzen, verursacht rote Augen und ruiniert oft die Stimmung. Arbeite mit Fensterlicht oder einem kleinen Dauerlicht mit diffuser Abdeckung.
Fokus auf die Augen
Katzenaugen sind faszinierend – und sollten immer im Fokus liegen. Nutze den Einzelpunkt-Autofokus und positioniere ihn gezielt auf ein Auge (idealerweise das zur Kamera gewandte).

Stille Auslöser & Serienbildmodus
Moderne Kameras haben oft einen lautlosen Auslöser – perfekt für schreckhafte Tiere. Im Serienbildmodus kannst Du kleine Bewegungen auffangen und später den besten Moment auswählen.
Tierfotografie in Action: Bewegung gekonnt einfangen
Sarah liebte es, ihren Border Collie beim Frisbee-Spiel zu fotografieren – doch auf jedem Bild war nur ein dunkler Schatten mit Bewegungsunschärfe zu sehen. Heute weiß sie, wie man Action kontrolliert, Bewegungen einfriert und dabei trotzdem Emotion zeigt. Ihre Fotos haben Power – und echte Seele.
Bewegung verstehen & vorausdenken
Antizipation ist alles
Der beste Moment ist oft nur eine halbe Sekunde entfernt. Beobachte, wie sich das Tier bewegt – und lerne vorherzusehen, wann ein Sprung, ein Rennen oder ein Blick kommen wird.
Der richtige Abstand
Für Action brauchst Du Raum. Nutze ein Teleobjektiv (z. B. 70–200 mm), um flexibel zu bleiben und nicht im Weg zu stehen – besonders bei schnellen Tieren wie Hunden oder Pferden.
Perspektive auf Bodenhöhe
Tief fotografiert wirkt Bewegung dramatischer. Leg Dich flach hin, geh in die Hocke oder nutze ein schräges Bodentripod – das bringt Dynamik und Nähe ins Bild.
Technikeinstellungen für Actionaufnahmen
Belichtungszeit verkürzen
Um Bewegungen scharf einzufangen, brauchst Du kurze Zeiten: mindestens 1/1000 Sekunde. Bei sehr schneller Bewegung (z. B. springende Hunde) sogar noch kürzer.
Serienbildfunktion & kontinuierlicher Autofokus
Stell Deine Kamera auf „AI Servo“ (Canon) oder „AF-C“ (Nikon/Sony) und nutze Serienbilder. So erwischst Du genau den Moment, in dem alles stimmt: Blick, Haltung, Spannung.
ISO & Blende gezielt einsetzen
Um kurze Belichtungszeiten zu erreichen, darf der ISO-Wert ruhig steigen (800–1600 oder mehr bei moderner Kamera). Nutze eine offene Blende (z. B. f/2.8–f/4), um Licht zu gewinnen und das Tier vom Hintergrund abzuheben.
Spiel, Spaß & Sicherheit
Mit Spielen locken – aber nicht überfordern
Ein Lieblingsball oder ein Frisbee bringt Action ins Bild – aber achte auf Pausen, vor allem bei Hitze. Ein ausgepowerter Hund ist nicht fotogen und kann sich verletzen.
Leine & Sicherheit
In offenen Gebieten sollte der Hund entweder sehr gut hören – oder gesichert sein. Tipp: Fotografiere mit dünner Schleppleine und entferne sie später in der Bildbearbeitung.
Action funktioniert auch im Kleinen
Selbst Kleintiere bieten in der Tierfotografie viele kreative Möglichkeiten – man muss nur genau hinschauen. Auch bei kleinen Tieren wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Vögeln kannst Du Bewegung zeigen: ein Sprung, ein Flügelschlag, ein Strecken – achte auf kleine Gesten, die Dynamik erzeugen.
Bildbearbeitung: So wird aus einem guten Foto ein Wow-Moment
Als Paula ihre erste Serie Hundebilder fertig hatte, war sie stolz – bis sie die Aufnahmen mit bearbeiteten Fotos aus Fotogruppen verglich. Ihre wirkten matt, flach und farblos. Mit ein paar gezielten Lightroom-Tipps brachte sie ihre Bilder zum Strahlen – und bekam plötzlich Anfragen von Freunden, ob sie deren Haustiere auch fotografieren könne.
Der richtige Workflow
RAW statt JPG
Fotografiere möglichst im RAW-Format – das erlaubt Dir mehr Spielraum bei der Bearbeitung, besonders bei Belichtung, Farben und Details. Der Unterschied ist enorm, gerade bei schwierigen Lichtverhältnissen.
Sortieren & auswählen
Nicht jedes Bild muss bearbeitet werden. Triff eine erste Auswahl (z. B. über Sterne oder Farbmarkierungen in Lightroom), um nur die stärksten Motive zu optimieren – das spart Zeit und fokussiert auf Qualität.
Bearbeitung mit System
Bearbeite in dieser Reihenfolge:
- Belichtung & Kontrast
- Weißabgleich
- Lichter/Tiefen
- Klarheit & Dynamik
- Schärfe
- Beschnitt & Ausrichtung
So stellst Du sicher, dass jedes Bild technisch und optisch stimmig wirkt.
Typische Optimierungen in der Tierfotografie
Augen betonen
Die Augen sind der emotionale Fokus eines jeden Tierportraits. Hebe sie durch gezieltes Aufhellen und leichtes Nachschärfen hervor – aber immer natürlich!
Fellstruktur herausarbeiten
Eine feine Fellstruktur wirkt in der Tierfotografie besonders edel, wenn Licht und Bearbeitung stimmen. Mit Klarheit und Textur kannst Du die Details des Fells sichtbar machen, ohne es künstlich wirken zu lassen. Weniger ist hier mehr – teste die Wirkung vorsichtig.
Störfaktoren entfernen
Ob Leine, Fleck am Boden oder störender Ast – viele kleine Elemente lassen sich mit dem Reparatur- oder Klonwerkzeug leicht entfernen und lenken dann nicht mehr vom Hauptmotiv ab.
Stil & Feinschliff
Farblook definieren
Entwickle Deinen eigenen Stil – ob natürlich, warm, kontrastreich oder weichgezeichnet. Ein konsistenter Look sorgt für Wiedererkennung, besonders wenn Du mehrere Fotos veröffentlichst oder verkaufst.
Vignettierung & Fokusführung
Eine dezente Vignette (abgedunkelter Rand) lenkt den Blick zum Zentrum des Bildes. Auch mit Schärfentiefe oder selektiver Nachbearbeitung kannst Du das Hauptmotiv betonen.
Vorher-Nachher-Vergleich nutzen
Der direkte Vergleich zeigt Dir sofort, ob die Bearbeitung gelungen ist – oder übertrieben. Ziel ist immer: Natürlichkeit mit dem gewissen Etwas.
Du willst noch tiefer in die Bildbearbeitung eintauchen?
Dann wirf unbedingt einen Blick in meinen ausführlichen Guide zur Fotobearbeitung – dort zeige ich Dir Schritt für Schritt, wie Du mit einfachen Mitteln das Beste aus Deinen Tierfotos herausholst:
📸 Das beste Bildbearbeitungsprogramm für Anfänger: So bearbeitest Du Deine Fotos ab heute einfach und mit richtig viel Spaß!
Häufige Fehler und wie Du sie vermeidest
Marco war motiviert – neue Kamera, voller Akku, sein Labrador Leo bestens gelaunt. Doch die Bilder waren verwackelt, schlecht belichtet und Leo sah eher verwirrt als fröhlich aus. Erst als Marco sich mit den typischen Anfängerfehlern beschäftigte, wurde aus Frust Begeisterung – und aus Schnappschüssen richtige Tierportraits.
Technische Fehler
Verwackelte Aufnahmen
Ursache Nummer 1: zu lange Belichtungszeiten. Gerade bei Bewegung gilt: mindestens 1/500 Sekunde – besser mehr. Tipp: Bildstabilisator aktivieren und ggf. ISO anpassen statt zu lange belichten.
Fokus liegt nicht auf den Augen
Ein unscharfes Gesicht macht jedes Bild wertlos – selbst wenn alles andere stimmt. Nutze Einzelfeld-Autofokus, Fokus auf die Augen, Serienbildfunktion – und übe gezielt!
Falscher Weißabgleich
Zu gelb, zu blau – bei Mischlicht entstehen Farbprobleme. Nutze Tageslicht oder stelle den Weißabgleich manuell ein. RAW-Fotografie hilft bei der Korrektur.
Kompositorische Stolperfallen
Unruhige Hintergründe
Achte auf einfache, ruhige Hintergründe – Büsche, Hecken oder einfarbige Wände wirken besser als volle Wohnzimmer oder Mülltonnen. Auch Offenblende (z. B. f/2.8) hilft beim Freistellen.
Falscher Bildausschnitt
Tiere „anschneiden“, zu viel leerer Raum oder schräge Perspektiven wirken ungewollt. Tipp: lieber etwas weiter fotografieren und im Nachhinein zuschneiden – so behältst Du Kontrolle.
Alles aus Menschensicht
Viele Anfänger fotografieren im Stehen – das wirkt distanziert. Geh auf Augenhöhe des Tieres! Das schafft Nähe und gibt dem Bild Persönlichkeit.
Umgang mit dem Tier
Ungeduld & Druck
Wer Tiere hetzt oder frustriert ist, verliert ihr Vertrauen. Pausen, Lob und Leckerlis sind effektiver als ständige Kommandos oder hektisches Klicken.
Reizüberflutung
Blitzlicht, viele Menschen, laute Musik – zu viel Reiz führt zu Stress. Sorge für eine ruhige, vertraute Umgebung und beginne langsam.
Fehlende Vorbereitung
Akku leer, Speicherkarte voll, kein Spielzeug dabei? Ein durchdachtes Setup vermeidet Stress – für Dich und das Tier. Checkliste nutzen!
Häufige Fragen zur Tierfotografie
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Fazit: Deine Reise zur besseren Tierfotografie beginnt jetzt
Tierfotografie ist mehr als nur ein schönes Hobby – sie ist eine Herzensangelegenheit. Denn jedes Tierfoto erzählt eine Geschichte: von Vertrauen, von Freude, von einzigartigen Momenten. Du hast jetzt gelernt, wie Du die richtige Ausrüstung auswählst, Dein tierisches Modell verstehst, Licht und Perspektive nutzt – und wie Du auch schwierige Situationen mit Geduld und Know-how meisterst.
Ob Du nun Deinen eigenen Vierbeiner fotografierst oder vielleicht bald erste Aufträge annimmst – Du bist bereit. Jeder Klick auf den Auslöser kann ein kleiner Meilenstein auf Deinem Weg sein. Lass Dich nicht von technischen Hürden oder anfänglichem Frust entmutigen – Tierfotografie lebt von Gefühl, Übung und Hingabe.
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Du hast nun viele wertvolle Tipps zur Tierfotografie bekommen – nutze sie, um Deine Fähigkeiten weiter auszubauen. Nimm Deine Kamera, schnapp Dir Dein Tier – und fang an. Denn: Mit jeder neuen Erfahrung wächst Dein Gespür für die Tierfotografie – und Deine Fotos werden immer besser. Die besten Fotos entstehen nicht im Kopf, sondern da draußen, im echten Leben.
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